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Was sind Meme?

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Meme sind Imitationseinheiten. Meme sind Replikatoren. Meme k�nnen sich zu gr��eren Einheiten zusammenschlie�en, wobei diese gr��eren Einheiten - Memplexe genannt - andere Eigenschaften haben als die Summe der Meme aus denen sie gebildet wurden.

Meme sind Imitationseinheiten. Ein Mem ist eine Informationseinheit, die durch Imitation von einem biologischen Individuum auf ein anderes kopiert werden kann*. Ein Mem ist beispielsweise eine Idee, eine Melodie, eine Bauanleitung, eine in sich geschlossene Informationseinheit, die auch ohne Verbindung mit weiterer Information sinnvolle Inhalte repr�sentiert. Ein paar Takte Musik, ein paar S�tze Smaltalk enthalten auch “Information” aber sie bilden noch keine Einheit, sie sind kein Mem. Ein Werbeslogan, eine Erkennungsmelodie enth�lt zwar noch weniger Informationsquanten, hier handelt es sich jedoch bereits um Meme.

Meme sind Replikatoren. Meme unterliegen evolution�ren Mechanismen, d.h. die vier Kriterien der darwinschen Evolution gelten auch f�r Meme: 1. �berproduktion, 2. Rekombination, 3. Variation, 4. Selektion. �berproduktion hei�t, dass die Zahl der Meme die Aufnahmekapazit�t der ansprechbaren Gehirne erheblich �bersteigt. Rekombination bedeutet, dass es einen memetischen Genotyp (Memotyp**) und einen memetischen Ph�notyp (Soziotyp) gibt, wobei der Genotyp “v�terliche” und “m�tterliche” Merkmale tragt, der Ph�notyp aber zumeist nur eine der Varianten zeigt, gelegentlich k�nnen Mischformen auftreten. Nun kenne wir zwar den “Vater des Gedankens” aber Meme mendeln*** nicht, sie haben nicht einen Vater und eine Mutter. Dennoch ist zu unterscheiden zwischen den Memen die das Gedankengeb�ude eines Individuums bilden (Genotyp) und den kommunizierten, d.h. zur Imitation durch andere Individuen pr�sentierten Meme (Ph�notyp). Wie bei biologisch-darwinschen Evolution entscheidet auch bei der memetisch-darwinschen Evolution die Zusammensetzung im Genotyp dar�ber ob ein Mem im Ph�notyp ausgebildet wird. Variation bedeutet, dass sich die Meme in ihrem Ph�notyp unterscheiden. An diesen Unterschieden am memetischen Ph�notyp setzt die Selektion an. Nur die f�r andere Gehirne resp. die hier bereits etablierten Gedankengeb�ude attraktiven Meme haben eine Chance imitiert zu werden.

Meme k�nnen sich zu Memplexen zusammenschlie�en, die andere Eigenschaften haben als die Summe der Meme aus denen sie gebildet wurden. Memeplexe sind beispielsweise eine politische �berzeugung, eine �sthetische Bildung, ein Wissensgebiet, das Beherrschen eines Musikinstrumentes. Hier gen�gt es nicht ein paar politische Statements zu kennen, auf einzelne Kulturerlebnisse zu verweisen, eklektizistisches Wissen zu memorieren oder Et�den zu Geh�r bringen zu k�nnen. Memplexe entstehen durch die Integration einzelner Meme zu einer neuen Entit�t.

* Richard Darwkins definiert ein Mem als jegliche Idee, Verhaltensweise oder Fertigkeit, die durch Imitation von einem Gehirn auf ein anderes Gehirn �bertragen wird. Die Imitation muss dabei nicht durch unmittelbare Nachahmung erfolgen oder durch direkte sprachliche Codierung vermittelt werden, sie kann auch �ber Zwischenspeicher, beispielsweise ein Buch oder ein Video transportiert werden. Anweisungen, Mitteilungen aber auch die Mehrzahl von Informationen sind keine Meme, denn hier das Kriterium der Immitation nicht erf�llt wird. Eine ausf�hrliche Darstellung des Problems einer allgemeinen Mem-Definition unter diesem Gesichtspunkt liefert Susan Blackmore in “Evolution und Meme: Das Gehirn als selektiver Imitationsapparat” in Becker, A.; Mehr, C.; Nau, H.H.; Reuter, G.; Stegm�ller, D. Hsg.(2003): Gene, Meme und Gehirne - Geist und Gesellschaft als Natur - Eine Debatte; Suhrkamp

** Memotyp und Soziotyp gehen zur�ck auf Grant, G. (1990): Memetic Lexicon

*** Vererbungsregeln nach Mendel, J. G. (1866): Versuche �ber Pflanzenhybriden. Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Br�nn - Band IV, 1865

Der Beitrag wurde am Samstag, den 16. Januar 2010 um 01:03 Uhr veröffentlicht und wurde unter Allgemein abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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